10.03.2006

Computertomographie (CT) am Herzen

Um den Zustandes der Herzkranzgefäße zu klären, sind zur Vorsorge als auch zur Nachuntersuchung (z.B nach Infarkt und Setzung eines Stents) bildgebende Untersuchungsverfahren angezeigt. Sie werden der Herzkatheter-Untersuchung vorgezogen, da sie als risikoärmer gelten.

Zu diesen bildgebenden Verfahren gehören die Untersuchung mit dem Computertomographen (CT) auf der Basis von Röntgenstrahlen und die Magnetresonanz-Tomographie (MRT), die ohne Röntgenstrahlen auskommt.

Auf den Web-Seiten einer Frankfurter Radiologie-Praxis wird gut erklärt, wie die genannten Verfahren funktionieren und in welchen Fällen sie angezeigt sind: CT und MRT und ihre Indikationen.

9.23.2006

Rotwein für das Herz

Auf dem diesjährigen Welt-Kardiologenz-Kongress in Barcelona wurde über Studien zum Nutzen von Rotwein bzw. alkoholische Getränke für die Herzgesundheit berichtet.

Eine Zusammenfassung des derzeitigen Erkenntnisstandes findet man auf der Web-Seite des Weltkongresses in folgender englischen Formulierung:

"Whether red wine is more beneficial than other types of alcohol remains unclear. Definitive data from large-scale, randomised clinical end-point trials of red wine intake would be required before physicians can advise patients to use wine as part of preventive or medical therapies.

Thus, despite considerable data from epidemiological studies and strong suggestions from experimental research, patients are not advised to drink for health, but rather to drink – moderately- to their health.
"

Unsere Übersetzung:

"Ob Rotwein gegenüber anderen Arten von alkoholischen Getränken nützlicher ist, bleibt weiterhin ungeklärt. Man müsste sichere Daten aus einer großen randomisierten klinischen Abschlussstudie haben, bevor der Arzt seinen Patienten empfehlen könnte, Wein als Teil einer präventiven oder medizinischen Therapie zu trinken.

Daher wird den Patienten trotz beträchtlicher Daten aus epidemiologischen Studien und deutlichen Hinweisen aus der experimentellen Forschung nicht geraten, aus Gesundheitsgründen Alkohol zu trinken, sondern mäßig auf die Gesundheit. "
(Übersetzt von G. Miklitz)

8.19.2006

Rauchen verdoppelt das Infarkt-Risiko

Auf der Web-Site der unabhängigen amerikanischen Verbaucherorganisation "Foodconsumer" wurden am 18. August 2006 die Ergebnisse einer bedeutenden kanadischen Studie mitgeteilt.

Danach ist jede Form von Tabakkonsum schädlich für das Herz. Bei starken Rauchern verdreifacht sich das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei normalen Rauchern (8-10 nZigaretten täglich) verdoppelt sich das Risiko.

In der Untersuchung wurden die Daten von über 27 000 Menschen in 52 Ländern ausgewertet.

Auch das Passivrauchen ist ein großes Risiko.

8.16.2006

ACE-Hemmer gegen Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern)

Die FAZ berichtet am 16.08.06 auf den Seiten "Natur und Wissenschaft", dass Untersuchungen aus Japan und Deutschland die Angiotensine als mögliche Verursacher der als Vorhofflimmern bekannten Herzrhythmusstörung ausgemacht hätten.

Deshalb seien ACE Hemmer die erfolgreiche Medikation zur Vermeidung dieser Störung, die vor allem im Alter auftritt.

7.05.2006

Weniger Herzschläge - längeres Leben

Auf der lesenswerten Web-Site "Medical Tribune" (Schweiz) wird berichtet, dass der Kardiologe Professor Dr. Otto M. Hess vom Schweizer Herz- und Gefässzentrum, Inselspital Bern die Lebenserwartung nach der Herzfrequenz errechnet habe.
Zitat:
  • 3 Milliarden Herzschläge pro Leben - das ist das Guthaben. Auf der Basis von 60 Schlägen pro Minute beim Gesunden sind das 96 Jahre.
  • Je langsamer also die Herzfrequenz, desto mehr Lebensjahre schauen heraus. „Die Herzfrequenz bestimmt zu einem wesentlichen Teil darüber, wie lange wir leben.“ Mit einer Herzfrequenz von 50 pro Minute kann man 115 Jahre alt werden. Verbraucht man 80 Schläge pro Minute, wird man nur noch 71 Jahre alt. Mit 100 Schlägen verkürzt sich das Leben auf 57 Jahre und mit 200 Schlägen gar auf 29 Jahre.

  • Schildkröten haben es da besser. Dank einer Herzfrequenz von etwa 20 Schlägen leben sie über 170 Jahre lang. Elefanten bringen es auch spielend auf über 100 Jahre.

  • Tiefe Herzfrequenz ist also das Zauberwort für ein langes Leben. Je haushälterischer man damit umgeht, desto länger lebt man.

Zitatende

7.02.2006

Strophanthin - Ein umstrittenes Herzmittel (Streit zwischen Schulmedizin und Alternativmedizin)

Die Schulmedzin vertritt die Meinung, dass die Ursachen des Herzinfarkts im Versagen der Koronararterien liegen. Demgegenueber geht eine alternativ denkende kleine Gruppe von Aerzten von der Theorie aus, dass die Ursachen im Herzmuskel selbst zu finden seien.

Die Vertreter dieser Alternativtheorie empfehlen das alte Herzmittel Strophanthin, das vor gar nicht langer Zeit noch zur Standardmedikation der Schulmedizin bei Herzinfarkt gehoerte.

Einfuehrende Information zu Strophanthin im entsprechenden Artikel bei Wikipedia.

Bemerkenswert ist, dass man auf entsprechenden Webseiten der alternativ denkenden Medziner massive Vorwuerfe findet, die gegen dien Schulmedizin gerichtet sind. Es wird dort auch gefordert, die Bundesregierung muesse handeln und entsprechende Gesetze bzw. Verordnungen aendern.

6.29.2006

Passivrauchen gefaehrlich fuer Herzpatienten

Der amerikanische Gesundheitsminister hat eine neue Studie zu den Gefahren des Passivrauchens vorgestellt.
Danach sind die wissenschaftlichen Nachweise eindeutig und unabweisbar:
Passivrauchen ist gefaehrlich, und die einzige vernuenftige Loesung waere es, das Rauchen in allen oeffentlichen Raeumen vollstaendig zu verbieten.

"Es gibt keinen sicheren Bereich des Passivrauchens, und sogar, wenn man nur kurzzeitig dem Rauchen anderer ausgesetzt ist, kann dies gesundheitsschaedlich sein, vor allem fuer Menschen, die herz- oder lungenkrank sind."

Das Risiko, am Herzen zu erkranken, steige bei einem Erwachsenen um 25 bis 30" Prozent, wenn er sich dem Rauchen anderer aussetze.

(Nach dem online veroeffentlichten Bericht des US Gesundheitsministers)


6.28.2006

Depressionen nach Eingriff am Herzen

In der Zeitschrift der American Medical Association wird berichtet, dass jeder zweite Patient Depressionen erleidet nach einem Krankenhausaufenthalt mit Operation oder sonstigem Eingriff zur Behandlung verengter oder blockierter Herzarterien.

Konzentrationsmangel, Schlaf- und Essstoerungen werden oft nicht als Symptome fuer Depressionen erkannt.

Es wird gefordert, dass Aerzte sich dieses Problems besser bewusst werden. Depressionen koennen sehr erfolgreich von Psychologen behandelt werden.

(Nach einem Zeitungsbericht in "The Oregonian, 28. Jui 2006")

6.24.2006

Fliegen nach dem Herzinfarkt

Von der Webseite Medknowledge stammt folgendes Zitat:

Flugreisen bereits kurz nach kardialen Ereignissen meist wieder möglich

"Auch Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können eine Flugreise antreten – sogar nach einer Revaskularisierung mittels Angioplastie, Stent-Implantation oder einer Bypass-Operation...In ihrem Beitrag empfehlen die Wissenschaftler, zwei Wochen nach einem Eingriff am Herzen nicht zu fliegen – in diesem Zeitfenster erlebten auch Patienten, die nicht reisen, am häufigsten ihre Komplikationen.

Die Autoren empfehlen den Patienten außerdem, ihre Medikamente im Handgepäck zu halten und einen Arztbrief sowie die Telefonnummer des behandelnden Arztes mit zu führen. Sie empfehlen weiterhin allen Reisenden über 50 Jahren und Jüngeren mit Risikofaktoren für eine venöse Thrombose, während des Fluges Kompressionsstrümpfe zu tragen..." Mehr im DÄ...

40 Prozent überleben nicht den ersten Tag

40 Prozent der Patienten überleben den ersten Tag nach dem Infarkt nicht.

(Hannelore Löwe, GSF Institut für Epidemiologie, Neuherberg, et al. in Heft 10 des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl 2006; 103: A616-22)

Broschüre der Deutschen Herzstiftung: Leben nach dem Herzinfarkt

Das Deutsche Ärzteblatt weist auf seiner Webseite auf eine aktuelle Broschüre der Deutschen Herzstiftung hin:

"Eine neue Broschüre der Deutschen Herzstiftung informiert Patienten darüber, was sie nach einem Infarkt beachten müssen. Besonders wichtig ist laut Stiftung die korrekte Einnahme bestimmter Medikamente. Grundlage ist die empfohlene Standardtherapie mit einem Betablocker, ACE-Hemmer, Statin-Präparat und Acetylsalicylsäure (ASS). Auf diese Weise lasse sich das infarktgeschädigte Herz wirkungsvoll entlasten, die Pumpleistung des Herzmuskels verbessern und die körperliche Leistungsfähigkeit des Betroffenen steigern.


Außerdem werde die Verkalkung der Herzkranzgefäße langfristig gebremst, die Verklumpungsgefahr des Blutes nehme ab und die Gefahr für einen erneuten Herzinfarkt verringere sich deutlich: „Mit den heute verfügbaren Standardmedikamenten lässt sich die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt innerhalb von zwei bis drei Jahren um rund 20 bis 30 Prozent senken“, betonte Prof. Dr. Erland Erdmann vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Darüber hinaus sollten Menschen mit einem Herzinfarkt so viel wie möglich Eigenverantwortung im Umgang mit der Herzerkrankung übernehmen. Letztlich hänge es von jedem Betroffenen selbst ab, ob er alle verfügbaren Möglichkeiten nutze, um einen erneuten Herzinfarkt zu verhindern."


6.23.2006

Vitamin soll helfen - Coenzym Q 10

Ärzte, die sich auf Anti-Aging spezialisiert haben, propagieren verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, vor allem Vitaminpräparate.

Es wird die Meinung vertreten, dass die blutfettsenkenden Mittel, die nach einem Herzinfarkt regelmäßig eingenommen werden, einen bestimmten Vitaminmangel (Coenzym Q10) hervorrufen. Deshalb solle man den Wirkstoff Ubidecarenon zuführen. In Apotheken wird er mit dem Präparat Nobilin Q 10 verkauft (ca. 50 Euro für 120 Tagesrationen).

Eine Bonner Ärztin beklagt, dass die Schulmedizin die Wirkung des genannten Wirkstoffes geringachte oder ignoriere.

Die wissenschaftlichen Zusammenhänge werden wie folgt erklärt:

"Ubidecarenon spielt als physiologisches Coenzym eine wichtige Rolle bei der Elektronenübertragung in der Atmungskette. Das Benzochinonderivat besitzt potente antioxidative Wirkungen und kann regulierend in die Entstehung von Radikalen eingreifen.

Seine vielgepriesene Vitaminnatur ist umstritten. Der Körper ist in der Lage, Ubidecarenon in den Membranen der zellulären Mitochondrien zu synthetisieren. Da Mangelerscheinungen bisher nicht eindeutig beobachtet wurden, wurde darauf geschlossen, dass der Bedarf gedeckt sei. Neuere Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass Ubidecarenon unter ungünstigen Bedingungen alimentär essentiell werden kann. Präklinische Studien haben bisher gezeigt, dass Ubidecarenon am Herzen antiischämische Wirkungen entfalten kann. Mit einer oralen Ubidecarenon-Substitution wurden bisher vereinzelte Erfolge bei der Behandlung von verschiedenen Krankheiten wie Angina pectoris, Herzarrhythmien, Bluthochdruck und Periodontitiden verzeichnet. Unerwünschte Wirkungen wurden bisher nur selten beobachtet.oenzym Q 10) hervorrufen."
(http://www.pharmavista.ch/indexD.htm?http://www.pharmavista.ch/news/PVP/0000278D.htm)

6.13.2006

Stent

Informationsseiten über die verschiedenen Arten von Stents
(Bare Metal Stents, beschichtete und medikamentenfreisetzende Stents)

Video mit Vorlesung (auf Englisch)

Versorgung in Deutschland wird unterschiedlich gesehen

Zitat: "Der niedergelassene Kardiologe Dr. med. Benny Levenson aus Berlin stellte mit dem medikament-freisetzenden Stent „eine der wichtigsten Innovationen in der Kardiologie“ vor. Die koronare Herzkrankheit gilt als Zivilisationskrankheit Nr. 1: Jedes Jahr sind allein in Deutschland 340.000 Todesfälle auf sie zurückzuführen. Hauptursache ist eine Verengung der Herzkranzgefäße. Reicht die medikamentöse Behandlung zur Linderung der Symptome nicht mehr aus, werden die Engstellen in den Gefäßen mit einer Ballonangioplastie gedehnt und ein Stent als Gefäßstütze eingesetzt. Stents sind dehnbare, maschenartige Röhrchen aus Edelmetall, die das Gefäß offen halten. Bei 15 bis 40 % aller Patienten tritt innerhalb der ersten sechs Monate nach einem Eingriff jedoch eine Wiederverengung ein, die eine erneute Aufdehnung oder sogar eine Bypass-Operation notwendig macht. Diese Wiederverschlussrate wird mit Hilfe eines medikament-freisetzenden Stents auf unter 5 % reduziert. Die neuen Stents sind mit Wirkstoffen beschichtet, die gezielt das Zellwachstum hemmen, ohne dabei die Regeneration der Gefäßwand zu behindern.

(...) Während in anderen europäischen Ländern bis zu 80 % aller Stentpatienten einen medikament-freisetzenden Stent erhalten, beträgt der Anteil in Deutschland lediglich 7 %." (Bundesverband Medizintechnologien: http://www.bvmed.de/themen/Arztpraxis/pressemitteilung/Kassen,_Kliniken,_Aerzte_und_Unternehmen_arbeiten_verstaerkt_zusammen_BVMed-Innovationskongress_zeigte_neue_Versorgungsmodelle_mit_innovativen_Medizintechnologien.html)

Dies koennte ein Vorteil fuer die deutschen Patienten sein. Nach verschiedenen aktuellen Pressemeldungen gibt es zahlreiche Faelle von beschichteten Stents mit nachfolgenden toedlichen Blutgerinnseln: Siehe Wirtschaftsblatt
(Dort bezieht man sich auf das Wall Street Journal)

Zur derzeitigen Situation in Deutschland ist ein sehr informativer Artikel in
der Westdeutschen Zeitung zu empfehlen.

6.09.2006

Lesenswert in Geo - "Der neue Blick auf unser Herz"

Im Geo Magazin Nr. 4/06 findet man den Artikel " Der neue Blick auf unser Herz" mit animierten Bildern zum Funktionieren des Herzens.

Hier ein paar Zitate aus dem lesenswerten Artikel:

Zahlen

"In Deutschland erleiden immer noch etwa 300 000 Menschen pro Jahr einen Herzinfarkt. 40 Prozent der Attacken verlaufen binnen vier Wochen tödlich; ein Viertel der Betroffenen stirbt sogar schon vor Erreichen des Krankenhauses. Haupttodesursache im Erwachsenenalter ist der akute Herzinfarkt - also ein Verschluss oder eine hochgradige Verengung der Kranzgefäße."

Beschichtete Stents

"Medikamentenbeschichtete Stent-Neuentwicklungen könnten dieses große Problem lindern helfen. Die DE-("Drug-Eluting")-Stents wurden im Jahr 2003 in einer großen Doppelblind-Studie auch bei komplizierten Verengungen getestet. Sensationelles Ergebnis: Die mit Hilfe des Stents an den Ort des unheilvollen Geschehens gebrachten Medikamente schafften es, eine Restenose in vielen Fällen zu verhindern. Das Risiko einer erneuten Gefäßverengung sank auf bis zu vier Prozent.Deutschland hingegen - an sich ein Land mit sehr guter herzmedizinischer Versorgung - ist europäisches Schlusslicht, wenn es um den Einsatz dieser neuen Therapieform geht. Nur 13 Prozent der pro Jahr rund 176.000 Patienten, die Stents benötigen, erhalten beschichtete."